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Silberstift | Vorläufer des 'bleistifts'. Metallstift aus einer legierung, die silber enthält; zinn und blei sind zu weich, kupfer und messing zu hart. Schwierige technik, da korrekturen (radieren) nicht möglich sind. Die technik seit den römern bekannt, aber nicht sehr verbreitet, da die qualitäten der gründe noch nicht ausreichend waren. Erst mit dem aufkommen des papiers wurde sie in der renaissance angewendet. | ||
Bleistift | Im 16. jh wurden in england besonders reine graphitvorkommen entdeckt, die schonend abgebaut und als blöcke versteigert wurden. Man hielt graphit zuerst fälschlicherweise für ein bleimineral. Als zeichenmittel war graphit von alters her bekannt (graphein: gr. schreiben).
1792 vermischte der franzose Conté graphit mit feuchter tonerde, presste sie zu stäbchen und brannte sie unter luftabschluss. Anschliessend wurden sie in einem wachsbad imprägniert. Dadurch wurden die minen homogen und ihre härtegrade liessen sich einstellen:
Ungeeignet zur vorzeichnung bei ölbildern, da das graphit mit der zeit 'durchblutet'. |
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Farbstift | Farbstiftminen sind leichter herzustellen, da nicht so viele härtegrade bestehen. Sie sind aus einer mischung von Pigment, kaolin und bindemitteln. Im unterschied zu den graphitminen werden sie nicht gebrannt, aber auch imprägniert. Je nach zusammensetzung sind sie wasserlöslich oder wasserfest. Handwerklich korrekter farbstiftauftrag zerstört die papieroberfläche nicht. Grössere flächen sind nur mit konsequenter schraffur und grossem zeitaufwand zu bewältigen. | ||
Kohle | Als besonders ausgesuchte holzkohle wohl ältestes zeichenmittel. Je nach tradition wurden folgende hölzer bevorzugt: Nuss-, myrthen-, weiden-, buchs-, obstbaum, linde, pfaffenhütlein oder birke. Da die holzkohle nicht homogen ist, wird sie auch zu pulver gemahlen, mit einem bindemittel versetzt und zu stiften verschiedener härte gepresst.
Bis in die renaissance gibt es keine selbständigen kohlezeichnungen, da sie nicht fixiert werden konnten. Sie dienten als 'vorzeichnung' für federzeichnungen oder für die malerei, weil sie durch ihre mangelnde wischfestigkeit leicht zu korrigieren sind und bei ölbildern nicht durchscheinen. Die kohle lässt sich 'zeichnerisch' oder 'malerisch' einsetzen. |
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Rötel | Rote erden in stift- oder blockform. Farbton wechselnd von hellrot, feuerrot, dunkelrot, bläulichrot bis ins braun. 'Malerische' verwendung. Der rötelstift wurde monochrom eingesetzt oder in kombination mit kohlezeichnungen zur steigerung von bestimmten wirkungen.
Die ersten bekannten selbständigen rötelzeichnungen sind Leonardo da Vincis skizzen zum reiterdenkmal des Francesco Sforza. |
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Pastell | Pastellstifte sind ein brei (Pasta: brei - a pastello) von pigmenten, wenig wasserlöslichem bindemittel (Gummi arabicum) und kreidestaub oder bleiweiss, der trocken gepresst wird. Der zusatz von weissen pigmenten (kreide) ist verantwortlich für die typische, verweisslichte farbigkeit: 'Pastellfarben'. Um auf der fläche zu haften, muss das papier eine langfaserige, rauhe oberfläche haben.
Pastellarbeiten werden nicht fixiert und sind konservatorisch sehr heikel: Schon das reinigen des schutzglases bewirkt statische aufladung, die farbpartikel von der oberfläche löst, nicht zu reden von reibung oder erschütterung. |
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Wachsmalkreide | Naturkreide ist eine kohlenstoffartige tonerde und wurde ursprünglich als tonschiefer in vierkantige stäbchen zersägt. Sie ergibt den schwärzeren strich als die kohle. Ab dem 17. jh wurde sie durch kunstkreide ersetzt und verschwand im 19. jh ganz aus dem gebrauch. Heute ist sie in verschiedenen härtegraden und mit verschiedenen bindemitteln versetzt, so dass sie auch wasservermalbar wird. | ||
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