Inhalt  SURREALISMUS Sie befinden sich im Kapitel 'Geschichte der Bilder'
 Pariser Dada  Von André Breton gegründete bewegung, die sich auf malerei, dichtung, philosophie, psychologie und politik erstreckt. Sie erwächst aus dem pariser Dada, von dem sie "die rebellische haltung gegenüber kunst und leben" (Arp) erbt. Im gegensatz jedoch zur anarchie Dadas fusst der surrealismus (= überwirklichkeit) auf prinzipien, die Breton im ersten "Surrealistischen Manifest" 1924 definiert als "reinen psychischen automatismus, durch welchen man, sei es schriftlich, sei es mündlich sei es auf jede andere weise, den wirklichen ablauf des denkens auszudrücken sucht. Denkdiktat ohne jede kontrolle durch die vernunft, jenseits jeder ästhetischen oder moralischen überlegung". André Breton und die Surrealisten, 36KB Jean Arp, 25KB
 Das unbewusste Das manifest fordert weiter auf zur erforschung bisher unberührter zonen der menschlichen psyche, nämlich des unbewussten, das sich durch automatismus und traum offenbaren. Die normalen zwänge der logik seien zu sprengen um zu neuen visuellen oder verbalen vorstellungen zu gelangen, in denen unzusammengehörige dinge sich in unerwarteten gegenüberstellungen verkoppeln und eine neue magisch-poetische wirklichkeit erzeugen. Sigmund Freud, der Entdecker des Unbewussten, 13KB
 Sigmund Freud  Grossen einfluss auf diese ideen hatte die "traumdeutung" (1900erschienen) des nervenarztes Sigmund Freud, dem erfinder der psychoanalyse. Sein verdienst war die einbeziehung des unbewussten in forschung und therapie. Yves Tanguy, 34KB
 Pittura Metafisica  Auch die pittura matafisica (= malerei vom übersinnlichen) von Giorgio de Chirico beeinflusste die surrealisten. Sie bemüht sich, die magische bedeutung gewöhnlicher dinge zu enthüllen, indem sie sie in einen ungewöhnlichen, alogischen, verfremdeten zusammenhang stellt. Eine unwirkliche, magische poesie gewinnen die bilder nicht nur durch die ungewohnte dingkombination, sondern durch die überbetonte plastizität der volumen im raum, verstärkt durch starke licht- und schattenwirkungen und durch die bewusst falsche perspektive, die an frühe italienische malerei erinnert. Giorgio de Chirico, Melancholie und Geheimnis einer Strasse, 36KB
 Dali:  "Es wurde mir unmöglich, reales und imaginäres zu unterscheiden. Mein ganzer ehrgeiz auf dem gebiet der malerei besteht darin, die vorstellungsbilder der konkreten irrationalität mit der herrschsüchtigsten genauigkeitswut sinnfällig zu machen: realistisch malen gemäss dem irrationalen denken". Salvador Dali,Beständigkeit des Erinnerns, 33KB
 Individueller ausdruck  Surrealistische ausdrucksformen gibt es so viele wie surrealisten. Vielleicht lassen sich doch zwei hauptrichtungen feststellen:
Eine veristische, die mit hilfe eines überdeutlichen naturalismus traumhaft erlebtes darstellt (Dali, Ernst, Tanguy)
und
eine absolute, deren aus dem unbewussten aufsteigende zeichenhaftigkeit sich als erinnerungsspur manifestiert (Miro, Arp, Masson).
Max Ernst, Die Madonna versoht den jungen Christus vor drei Zeugen, 26KB Joan Miro, Sitzende Frau, 34KB
 Ausweitung  Der surrealismus weitet sich schnell zu einer internationalen bewegung aus, die sich mehr oder weniger dem führungsanspruch Bretons und der von ihm überwachten "reinen lehre" beugen. Die arbeitsmethode automatismus wird später für den abstrakten expressionismus wichtig. Magritte, Ceci n'est pas une pipe, 29KB
Top  SURREALISMUS zurück naechstes