Inhalt  NEUE SACHLICHKEIT Sie befinden sich im Kapitel 'Geschichte der Bilder'
 Gegenbewegung  Als gegenbewegung zur grossen abstraktion (Kubismus, futurismus usw) und zu den pathetischen emotionen (Expressionismus) formierte sich ab 1918 eine malerei 'realistischer' tendenz. Sie suchte wieder die "eigengesetzlichkeit der dingwelt" in ihrer umgebung wiederzugeben, verzichtete auf sinnliche dynamik und bemühte sich um objektivität und engagement. Dix, Porträt der Eltern, 44KB
 Die veristen  ...Otto Dix, George Grosz, Carl Grossberg, Karl Hubbuch, Anton Räderscheidt, Christian Schad und Rudolf Schlichter pflegten eine unbestechliche blickschärfe, die die mehrschichtigkeit hinter der oberflächenfassade freilegt und die diskrepanz zwischen natur und morbider grossstadtbürgerlichkeit bildlich greifbar macht. In der ätzend-satirischen kritik der veristen (frz. veritable, it. vera = echt, wahr) erscheint die technisierte umwelt in ihren strassenfluchten als menschenfeindlicher vegetierraum. Aus ihren alltagsnahen grossstadtszenen spricht die angst, die leere, die verlassenheit des menschen inmitten der häusermeere.
Die karikaturhafte zeichnung wird daher zum adäquaten ausdruckmittel einer sozial engagierten bildsprache, die menschenliebe und bittere agressivität in sich vereint. Durch die klare bildstruktur soll die kalte gesichtslosigkeit der umwelt deutlich werden, die menschen und maschinen auf die gleiche stufe stellt.
Georg Grosz, Die Stützen der Gesellschaft, 31KB Schlichter, 36KB Christian Schad, 34KB
 Kritischer realismus  Ähnliche anliegen wie der verismus, aber in der heutigen zeit, hat der kritische realismus. Er besticht durch politische oder sozialkritische thematik und unterscheidet sich von der politkunst, indem er auf agitation verzichtet. John Heartfield, Schluckt Gold und redet Blech, 23KB
 Magischer realismus  1924 belegte ein kunstkritiker einen teil der maler der neuen sachlichkeit mit dem begriff magischer realismus. Er wollte damit den ausdruck von geheimnisvoller spannung betonen, die durch die wahl des bildausschnitts und durch die gleiche schärfe und detailgenaugkeit des vorder- und hintergrundes entsteht.
Der begriff wird auch auf künstler nach dem zweiten weltkrieg angewendet.
Edward Hopper, Nighthawks, 25KB
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