Inhalt  KUBISMUS Sie befinden sich im Kapitel 'Geschichte der Bilder'
 Autonomes Objekt  1907 malt Picasso das bild "Les demoiselles d'Avignon". Es entstand nach dem besuch einer Cézanne-ausstellung und wurde mitbeinflusst durch seine beschäftigung mit afrikanischer 'neger'plastik. Er versucht, Cézannes postulate, die natur sei eine ansammlung von geometrischen formen und das bild sei eine anordnung von farbe auf leinwand, zu befolgen.
Es bedeutet das ende der raumillusion im bild mittels zentralperspektive und ist der versuch, räumlich und zeitlich verschiedene ansichten simultan (=gleichzeitig) auf die fläche zu bringen:
Die vorstellung des künstlers vom objekt wird ebenso wirklich als die erscheinungsform des gegenstandes. Das bild verliert seine fensterfunktion und wird autonomes objekt.
Picasso, Les demoiselles d'Avignon, 59KB Picasso, Venus und Amor, 1967, 28KB
 Neues Weltbild  Die bildsprache des kubismus wird von Braque (1882-1963) und Picasso (1881-1973) gemeinsam in den jahren 1908-1914 entwickelt. Durch den 1.weltkrieg trennen sich die lebenswege der beiden.
Gleichzeitig rückt die wissenschaft von der euklidischen geometrie ab und entwickelt ein neues weltbild durch Einstein (Relativitätstheorie) und Planck (Quantentheorie).
Picasso, Gitarre, 16KB
 Frühkubismus  Im Frühkubismus (1908-1910) werden in stilleben und landschaft die gegenstände noch körperhaft dargestellt, allerdings jeder mit einer eigenen perspektive und der der raum dazwischen wird aufgehoben. Ein rest illusion ist noch durch schichtungen vorhanden. Braque, Maisons a l'Estaque, 56KB
 Analytischer Kubismus  Im Analytischen Kubismus (1910-1912) wird das sichtbare nicht mehr beschrieben, sondern in seine strukturelemente zerlegt. Die entstehenden facetten werden geschichtet und verschachtelt (plans superposés); das bild wird schlecht lesbar (hermetischer kubismus).
Aus einer flasche einen zylinder machen.
Durch die intensive auseinandersetzung mit der form, wird die farbe zurückgedrängt.
Braque; Cruche et violon, 34KB
 Synthetischer   Kubismus  Im Synthetischen Kubismus (1912-1914) werden die nun erarbeiteten formen zu selbständigen kompositionen zusammengestellt.
Aus einem zylinder eine flasche machen.
Es wird nicht nach der natur gearbeitet. Die flächen werden wieder grösser und farbiger. Um die bildwirklichkeit zu erhöhen, den oberflächencharakter des bildes zu betonen, wird sand in die farbe gemischt, werden tapetenstücke, stoffe eingeklebt: Papier collés.
Eingefügte spielkarten, buchstabenkombinationen sollen anklänge (Allusionen) an die wirklichkeit herstellen.
Juan Gris, 40KB
Top  KUBISMUS zurück naechstes