Inhalt JUGENDSTIL Sie befinden sich im Kapitel 'Geschichte der Bilder'
 Die Jugend 
 Art Nouveau 
Der Jugendstil, der in Deutschland seinen namen von der 1895 in München gegründeten reformzeitschrift " Die Jugend" erhielt (franz: " Art Nouveau"), war eine internationale aufbruchsbewegung zwischen 1890 und 1910. Durch die industrialisierung beklagte man einen niedergang der qualität von gebrauchsgegenständen. Durch eine neubelebung des kunsthandwerks sollten bau und ausstattung (weg vom historismus) mit neuen, eigenständigen formen zu einem stilistisch einheitlichen und ästhetisch durchgeformten gesamtkunstwerk verschmelzen. Mackintosh, 19KB Joseph Olbrich, Wiener Sezession, 38KB Gegen Adolf Loos' traktat "Ornament und Verbrechen" machte Josef Frank 1948 den ausspruch, er sei der ansicht, "dass jeder, der den wunsch hat, sein hinterteil auf einem rechteck auszuruhen, im grunde seiner seele einen totalitären glauben" habe.
 Frankreich  Im westen (Frankreich, Belgien) ist das kennzeichen meist die geschwungene, organische linie ("Die gerade linie kommt in der natur nicht vor"): Henry van der Velde, Tiffany, Emile Gallé, Victor Prouvé, Antoni Gaudi in Barcelona.
In England und Wien werden eher kubische formen und rechte winkel bevorzugt: Charles Mackintosh, Robert Morris, J. M.Olbrich
Lampe von Gallé, 22KB
 Japonisme  In der malerei sind linie und fläche die massgebenden gestaltungsmittel, deren ästhetik den abgebildeten gegenstand unterwirft. Wichtige anregungen empfängt die malerei von japanischen farbholzschnitten (flächigkeit, keine zentralperspektive) und der von Gauguin erarbeitete umgang mit farbe: betonung des umrisses der farbfläche, leuchtende farben, willkürliche schatten, symbolistische farbwahl: cloisonnismus Gauguin, Vision nach der Predigt, 34KB
 Hodler  ...kann aufgrund seines persönlich erarbeiteten stilmittels des parallellismus im weitesten sinne als jugendstilverwandt bezeichnet werden. Wertet man hingegen seine symbolhaften bildinhalte stärker, so wäre er eher bei den symbolisten einzuteilen Hodler, Der Genfersee von Chexbres aus, 31KB Hodler, Der Tag, 44KB
 Toulouse-Lautrec  ...entwickelt seinen einprägsamen plakatstil mit den ausdrucksstarken und einprägsamen silhouettenformen. Viel dekorativer geht der tscheche A. Mucha auf seinen plakaten mit der linie um. Toulouse-Lautrec, Plakat Aristide Bruant 22KB
 Dekorativ  In der ornamentalisierung des bildgegenstandes geht der wiener künstler Gustav Klimt am weitesten. Im bild "Der kuss" überziehen flächige, abstrakte ornamente dekorativ die gewänder der figuren, die wiese des hintergrundes. Gold und silber steigern die kostbare wirkung. In solchen werken schuf sich der jugendstil eine eigene, gegen die nüchternheit des alltags streng abgegrenzte welt, die sich auch als protest gegen den materialismus der zeit verstand.
Kein wunder, wenn die bewegung der "Hippies" in den 60er jahren massgeblich zur wiederentdeckung des lange verpönten Jugendstils beitrug und auch ein naturschwärmer wie Friedensreich Hundertwasser heute sehr populär ist.
Klimt, Der Kuss, 43KB Hundertwasser, Die halbe Insel, 37KB
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