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Inhalt |
REALISMUS 19.JH |
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Pavillon du realisme |
1855 eröffnet Gustave Courbet in einer bretterbude gegenüber dem haupteingang der weltausstellung in Paris seinen "Pavillon du realisme". Er stellt dort die bilder aus, die von der offiziellen jury zurückgewiesen wurden. Programmatisch verkündet er - gegen jeglichen idealismus gerichtet - er male nur noch dinge, die er sehen und berühren könne. Als motiv wählt er zb steinklopfer - ein bis anhin nicht als kunstwürdig erachteter bildinhalt. Er wird so zum sprachrohr von malern, die sich der realität (...und nicht den ideen) zugewandt hatten: Millet und Leibl mit ihren bauernbildern, Menzel mit seinem eisenwalzwerk, Anker mit seinen schilderungen des bäuerlichen lebens im seeland, Honoré Daumier mit seinen engagierten karikaturen. Das beginnende industriezeitalter wirft die ersten sozialen probleme auf, die schliesslich in der märzrevolution von 1848 ebenso ihren ausdruck finden wie im kommunistischen manifest von Karl Marx. Die wirklichkeit der gegenwart beginnt sich als gestaltungswürdiges thema in die literatur und die bildende kunst zu verschaffen. |
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So blickt der maler Courbet in seinem bild "Das atelier" nicht auf das modell, sondern auf die linke menschengruppe, die einen querschnitt durch die verschiedenen berufsstände und soziale klassen darstellen: Kaufmann, priester, jäger, totengräber, dirne, usw (Rechte gruppe: Familie und freunde). |
Pleinairismus |
Diese neue auffassung veranlasst viele landschaftsmaler (zb Daubigny, Corot, Huet = école de barbizon), ihre staffelei im freien aufzustellen (pleinairismus= frz "plein air" = im freien), weil sie das natürliche licht dem kunstlicht im atelier vorziehen. |
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REALISMUS 19.JH |
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