Inhalt | THEORIE DES SCHOENEN IM MITTELALTER | ||
Neuplatonismus | Grundsätzlich basieren die gedanken zur schönheit auf den ideen Platons. | ||
Künste | Die künste werden eingeteilt in die freien künste (ars liberae - musikkomposition, mathematik, geometrie, astronomie. Sie befriedigen geistige bedürfnisse) und in die gebundenen künste (ars mechanicae - musikausübung, handwerkliche tätigkeiten. Sie befriedigen materielle bedürfnisse).
Architektur besitzt eine sonderstellung: befriedigung materieller bedürfnisse auf wissenschaft begründet; durchdringung von technik und metaphysik. Die idee der schönheit erscheint in form von harmonischen zahlenverhältnissen im raum und in ornamenten. Malerei und bildhauerei sind im dienste der architektur und verleihen ihr anmut (venustas). Auch sie sind ein erzeugnis der mechanischen kunst, als bedeutungsträger von geistigen inhalten sind sie hingegen der freien kunst zuzuordnen. |
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Schön ist, was im schauen gefällt |
Gott = vollkommenheit = absolute anschaubarkeit. Das gegenteil (Nicht-sein) gibt es nicht. Jedes ding besitzt mehr oder weniger anschaubarkeit, dh zeigt den göttlichen willen auf. Dies führt zum gedanken der universalen ordnung, dh. auch dämonen, niedere tiere, böse menschen und alltagsgegenstände können die göttliche ordnung aufzeigen. Dieser metaphorische wert hat nichts mit dem gebrauchswert zu tun: Eine gläserne säge ist schöner anzusehen, aber unnütz.
Schönheit ist das mass an anschaulichkeit, die materie, lebewesen oder vom menschen gefertigte gegenstände besitzen. Kunst ist also ein blosslegen der objektivität, des schönen, transzendenten von dingen. Die schönheit ist nicht zweck, sondern attribut. Ihre beurteilung wird nach moralischer zielsetzung vorgenommen. Die anschauung ist ein auf-einmal-erfassen, ist kontemplation, vision und somit die höchste form der erkenntnis. In der anschauung wird das einzelne zum universalen zurückgeführt. Es ist unmöglich, die kontemplation in worte zu fassen. Das absolute wird in der anschauung nicht gedacht, sondern durch gefühlswerte (die das kunstwerk ausstrahlt) erlebt. |
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Das kunstwerk ist ein werkzeug der erkenntnis, es zeigt durch anschauung und beweist nichts. |
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Eigenschaften | Das kunstwerk hat werbende wirksamkeit: Die darstellung von inhalten vergegenwärtigt absolute wirklichkeit. Dies führt zu einer gefühlserregung und dies wiederum zu einer verhaltensänderung.
Das kunstwerk ist eine einheit von form, materie, funktion, bedeutung. Die malerei ist die literatur der ungebildeten. Sie erinnert an begebenheiten und soll das unsichtbare sichtbar machen. |
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Lichtsymbolik | Das materielle licht ist die abbildung des geistigen lichts, der erleuchtung. Deshalb ist leuchtkraft (glanz, lichtdurchlässigkeit, reflexionsfähigkeit) das wesensmerkmal der schönheit von materialien.
Auch die dunkelheit von romanischen und die helligkeit von gotischen kirchenräumen ist metaphorisch zu verstehen. |
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