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Inhalt | FARBZUSAMMMENSTELLUNG | ![]() |
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Sérusier |
Wenn zwischen farben gesetzmässige beziehungen herrschen, kann harmonie entstehen:
"Harmonie ist eine anordnung, welche unsere sinne befriedigt, deren funktion sie erleichtert, und unsern geist, der gesetze wieder findet, die ihn selbst regieren". Folgende anschaulichen elemente sind in einklang zu bringen: |
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Farbton | Buntheit (engl. hue), Farbe-an-sich-kontrast
'Buntheit' hat zwei bedeutungen. Es kann meinen: Ungeordnetheit, beliebigkeit, unsicherheit beim zusammenstellen von farben. In der farbtheorie meint der ausdruck 'vollfarbe'.
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Helligkeit | Hell-dunkel-kontrast (engl. brightness)
Die helle einer farbe kann bestimmt sein durch die eigenhelligkeit (Die eigenhelligkeit ist die empfindlichkeit, mit der die wahrnehmung auf eine farbe reagiert), oder ein buntton wird durch beimischung einer zweiten farbe verändert. Im zweiten fall wird auch die sättigung mitverändert. Helle figuren auf dunklem grund wirken grösser als gleich grosse dunkle figuren auf hellem grund. Hell hat die tendenz, sich auszuweiten, dunkel hat die tendenz, sich zusammenzuziehen ('Schwarz macht schlank'): Irradationseffekt = Überstrahlung. |
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Sättigung | Leuchtkraft, intensität, Bunt-unbunt-kontrast (engl. saturation)
Rot im orangerotbereich hat die grösste leuchtkraft. Ein gleich helles, intensives natürliches grün ist viel weniger bunt. Buntheit kann nicht ermischt werden. Die buntheit kann nur durch die wahl geschickter nachbarschaften gesteigert werden (Simultankontrast). Die farben im farbsortiment sollten also möglichst bunt sein. Beim ausmischen von bunttönen ist zu beachten, dass im farbkreis die mischfarben auf einer geraden verbindung liegen: Der mischton aus zwei bunten auf der peripherie wird auf alle fälle weniger gesättigt. |
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menge | Viel-wenig-kontrast
Bunte haben ja verschiedene eigenhelligkeiten und ausstrahlungen und bekommen dadurch verschiedene 'gewichte', die ausponderiert werden müssen. Verschiedene autoren haben mengenangaben gemacht, welche farbfläche notwendig ist, um mit der anderen gleichwertig zu erscheinen.
Ändert die leuchtkraft, ändert auch die fleckengrösse. Nach Albers ist die wahl der farben nebensache - hauptsache, die mengen stimmen. Die farbe eines kleinen farbmusters auf einer grossen fläche (Zb fassade) wirkt deutlich intensiver. Bei der wahl einer farbe ist möglichst analog vorzugehen, dh ein muster gleicher grösse und beschaffenheit in das umfeld zu legen (massstabseffekt). |
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Itten | erwähnt zusätzlich den simultan-kontrast (Die gegenseitige beeinflussung von farbnachbarschaften) und den sukzessiv-kontrast (Das auge muss adaptieren und kann nachbilder erzeugen), die meiner meinung nach nicht gestaltungsmittel sind, sondern randbedingungen, die unbedingt beim farbgestalten berücksichtigt werden müssen.
Er erwähnt auch gefühlsmässige, psychologische kontrastpaare wie warm - kalt aktiv - passiv hart (dur) - weich (moll). Dies sind eigentlich schon ausdrucksqualitäten und nicht mittel dazu. |
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Kandinsky | suchte bezüge zwischen farbe und form. Er fand heraus, dass der kreis und blau, rot und das quadrat, gelb und das dreieck einander am besten unterstützen und steigern würden. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Räumlich | Die raumschaffende wirkung von farbe (Luft-, farbperspektive) ist bei gestaltung von flachen, nicht abbildenden bildern besonders zu beachten. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Ort | der farbe ist besonders in der architektur zu berücksichtigen.
Dunkle warmfarbige raumbegrenzungen wirken bestimmt begrenzend, den raum verengend, helle kühlfarbige wände eher unbestimmt, den raum weitend. Der mensch ist gewohnt an das schema oben = hell, unten = dunkel. Kehrt man die verhältnisse um, kommt der boden ins schwimmen und die decke wirkt lastend. |
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Disharmonie | entsteht durch ungeordnetheit und beliebigkeit.
Inversionen sind farbbeziehungen mit umgekehrten helligkeiten: Blau ist dunkler als gelb (Eigenhelligkeit), also passt hellblau (Blau+weiss) nicht zu olivgrün (gelb+schwarz). Goethe nennt farbtonabstände von ca 10° charakterlos (zu viel unterschied, um ähnlich zu sein und zuviel ähnlichkeit um spannung zu erzeugen). Die blau/grün-kombination nennt er 'narrenfarbe'. |
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