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 Schnitt durchs Auge  Hornhaut und lederhaut bilden die äussere hülle des auges und halten dieses in form. Glaskörper und kammerflüssigkeit sind feste vorgaben des linsensystems 'auge' und sorgen dafür, dass das bild scharf auf die netzhaut geworfen wird.

Linse und linsenmuskel bilden das 'zoom' ('Gummilinse') des auges und besorgen die anpassung an die nah- oder fernsicht. Im alter lässt die flexibilität nach, und auf dinge in der nähe kann nicht mehr genügend adaptiert werden.

Die iris (Regenbogenhaut) ist ein ringmuskel, der sich je nach helligkeit öffnet oder schliesst und so die intensität des reizes steuert, der auf die netzhaut fallen soll. Sie wird auch psychologisch mitbeeinflusst: Bei interesse öffnet sich die pupille, bei abscheu schliesst sie sich. Geöffnete pupillen wirken freundlicher auf mitmenschen.
 Test  Dort, wo der Sehnerv das auge verlässt, fehlen auf der netzhaut rezeptoren: Blinder fleck.

Er lässt sich feststellen, wenn das linke auge geschlossen wird und mit dem rechten das kreuz fixiert wird. Bei etwa 30cm betrachtungsabstand verschwindet der punkt.
 Netzhaut  Die netzhaut ist die trägerin der rezeptoren, die das auftreffende licht in einen hirngemässen reiz umwandeln, der dort interpretiert wird. Man unterscheidet zwei sorten von rezeptoren: zapfen und stäbchen. Durch die bestrahlung mit licht wird sehpurpur gebildet, das die elektrische leitfähigkeit der nervenzelle verändert. Da sehen ein aktiver vorgang ist, kann dunkelstes schwarz nur mit offenen augen wahrgenommen werden.
 Zapfen und stäbchen  Die zapfen können die grundfarben RGB unterscheiden, die stäbchen registrieren die intensität des reizes. Da die stäbchen viel empfindlicher sind als die zapfen, ist in der nacht ein farbensehen nicht möglich.
Die zapfen reagieren vor allem auf den gelb-grünen teil des spektrums (555nm), die (nicht farbempfindlichen) stäbchen auf den etwas grüneren teil (507nm). Deshalb empfinden wir der farbton 'zitron' als hellste farbe und blau und purpur als dunkel
Sehgrube Die stäbchen und zapfen sind nicht regelmässig verteilt, sie sind hierarchisch angeordnet. In der sehgrube befinden sich ausschliesslich zapfen in engster anordnung. Sie deckt eine fläche ab, die etwa 2° sehwinkel ausmacht und beansprucht im hirn die hälfte des sehzentrums.
Im bereich von ca 20° sind zapfen und stäbchen dicht zusammengepackt. Gegenstände, deren grösse etwa 2-3mal dem betrachtungsabstand entsprechen vermögen wir auf einen blick zu erfassen, ohne mit den augen bewegungen zu vollführen.
Der abstand der zapfen bestimmt das auflösungsvermögen der netzhaut. Details, die ca 1/1500 des betrachtungsabstandes gross sind, vermögen wir nicht mehr zu unterscheiden (optische mischung, sichtbares 'korn' in der fotografie).
 Positives nachbild  Für kurze zeit erscheint ein positives nachbild
 Negatives nachbild  Bis zum erreichen der grundaktivität erscheint ein negatives nachbild (Sukzessivkontrast)
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